Vergangene Woche haben wir Ihnen einige Anregungen dafür gegeben, wie Sie mit Holzfußböden im Bad eine perfekte Grundlage für Ihren individuellen Wellnessbereich schaffen. Diesmal sehen wir uns einen anderen Bereich genauer an: die Dusche. Genauer gesagt: bodengleiche Duschen, die den Einstieg erleichtern, weil sie keine Schwelle haben.
Eine ebenerdige Dusche ist unverzichtbar für Menschen mit körperlichen Einschränkungen. Sie ermöglichen die Körperpflege ohne fremde Hilfe, denn dabei muss man nicht die Füße heben und kann bei der richtigen Größe sogar mit einem Rollstuhl in die Duschkabine fahren.
Warum eine tiefergelegte Dusche immer eine gute Idee ist
- Schwellen bilden einen optischen Raumtrenner, selbst wenn die Duschkabine aus Glas ist. Damit wirkt das Badezimmer kleiner. Eine ebenerdige Dusche mit Glaswänden oder einem Duschvorhang, der sich ganz einfach zur Seite ziehen lässt, erweitert den Raum hingegen. Nutzen Sie den Platz, wenn Sie nicht duschen, zum Beispiel, um Ihre Wäsche dort trocknen zu lassen.
- Sie haben weniger Reinigungsaufwand. An Stößen und Schwellen setzen sich immer Bakterien und Schmutz fest. Wenn diese Stellen nicht sorgfältig gesäubert werden, frisst er sich fest. Bei einer abgesenkten Dusche gibt es keine schwer erreichbaren Winkel und Ecken. Einfach ganz normal wie den Rest der Wände reinigen und fertig!
- Früher oder später werden Sie über eine barrierefreie Dusche froh sein. Egal ob im Alter, nach einer Verletzung oder weil Sie zu den Menschen gehören, die sich immer den kleinen Zeh an Kanten stoßen: Es gibt keinen Grund, warum eine Dusche unbedingt eine Schwelle braucht, wenn es auch anders geht.
Welches Drainagesystem ist das Beste für eine barrierefreie Dusche?
Wir wählen bewusst den Ausdruck ‚Drainagesystem‘, denn es lohnt sich gründlich darüber nachzudenken, wie das Wasser aus einer ebenerdigen Dusche am besten abfließt. Grundsätzlich können Sie sich zwischen einer Duschwanne und Fliesen entscheiden. Wenn der Platz dafür vorhanden ist, dann empfiehlt sich die Wanne. Dann gibt es keine Fugen, die durchfeuchten können, kein Stückwerk mit den Fliesen und ein vorgefertigtes System für den Abfluss. Für die besondere Optik sind Fliesen oder Natursteine und andere Lösungen aber vorzuziehen. Hier sollten Sie einen Fachmann ans Werk gehen lassen.
Welche Voraussetzungen müssen für eine bodengleiche Dusche erfüllt sein?
Sie brauchen beim Abfluss ein Mindestgefälle, das sich mit der Nennweite der verwendeten Rohre errechnen lässt. Ist der Abflusswinkel nicht groß genug, kann das ablaufende Wasser die Rohre nicht mehr ausreichend reinigen. Die Folge sind Verstopfungen. Je nach Boden muss ein Statiker hinzugezogen werden, der prüft, ob und wie tief man den alten Boden abtragen kann.
Eine ebenerdige Dusche ist aber noch nicht automatisch behindertengerecht. Denken Sie daran, dass dafür eine Mindestgröße erfüllt sein muss und die Wände eine bestimmte Stärke haben müssen, damit sie Griffe, Duschsitze und ähnliche Hilfsmittel aufnehmen können.
Welche Alternativen zur ebenerdigen Dusche gibt es?
Ist der Platz groß genug, kann die Schwelle durch eine Rampe überwunden werden. Eine Gestaltungsalternative für das Bad sind sogenannte Schneckenduschen, die ohne Tür auskommen. Für Spezialfälle kann man auch mit technischen Lösungen wie Pumpen arbeiten, allerdings lohnt sich das nur selten.
Fazit
Für eine bodengleiche Dusche brauchen Sie Fachwissen, das Sie bekommen, wenn Sie den richtigen Schreiner oder Tischler vor Ort finden. Scheuen Sie den Aufwand nicht, Ihr Bad zu modernisieren, denn eine barrierefreie Dusche, mit der Sie auch weniger Pflegeaufwand haben, zahlt sich aus. Lassen Sie sich beraten, ob bei Ihnen alle Voraussetzungen (Statik und Gefälle!) für eine ebenerdige Dusche erfüllt sind. Wenn das der Fall ist, sind Ihnen in Ihren Gestaltungsmöglichkeiten keine Grenzen gesetzt.