Unsere Kleiderschränke sind voll: 95 Kleidungsstücke besitzt jeder Deutsche im Durchschnitt, Frauen etwas mehr: Ihre Garderobe besteht im Schnitt aus 118 Stücken, die der Männer aus 73. Dabei liegen knapp 40 Prozent der Kleidungsstücke (so gut wie) ungenutzt im Schrank. Kein Wunder, dass in vielen Schränken schnell Chaos herrscht. Zeit, wieder den Durchblick zu erlangen!
Bevor der Inhalt eines Kleiderschrankes neu organisiert und sortiert wird, empfiehlt es sich, auszumisten. Wem es schwer fällt, sich von Kleidungsstücken zu trennen, der kann nach der „Ein-Jahres-Regel“ vorgehen: Was seit einem Jahr nicht mehr getragen wurde, fliegt raus! Was dann noch übrig ist, kann im Schrank nach dem Marie Kondo System organisiert werden: Die japanische Ordnungsberaterin rät, alle Kleidungsstücke zu rechteckigen Päckchen zu falten und anstatt übereinander aufrecht aneinander stehend in Boxen oder Schubladen zu lagern.
Tipp:
Aussortierte Kleidung muss nicht zwingend entsorgt werden. Solange sie noch unversehrt und tragbar ist, kann sie gespendet oder über Online-Plattformen weiterverkauft werden – nachhaltiger geht’s nicht.
Schluss mit Chaos! Jetzt wird organisiert
Gestapelt, gefaltet, gerollt, aufgehängt; Kleider links, Hosen rechts – die Möglichkeiten, Klamotten im Schrank aufzubewahren und zu sortieren sind groß. Dabei hat jeder seine eigenen Vorlieben, aber mit einigen Tipps lässt sich eine sinnvolle Ordnung mit Überblicksgarantie schaffen. Kleidungsstücke nach Saison ordnen und Nicht-Saisonales aus dem Schrank verbannen. Was oft getragen wird, sollte möglichst einfach zu erreichen sein. Schals und Gürtel am besten hängend geordnet aufbewahren. Kleinere Teile wie Unterwäsche oder Socken in kleinen Boxen, Körben oder Schubladen verstauen. Ansonsten gilt: Nach Lust und Laune sortieren, z. B. nach Farben, nach Kleidungs-Kategorien oder nach der jeweiligen Jahreszeit.
Ein ordentlicher Schrank für jeden
So individuell wie die Kleidung, die sich darin versteckt, sind auch die Ordnungssysteme in Schränken. Ob mit Schubladen, Regalböden oder Kleiderstangen – je nach Geschmack und verfügbarem Platz gibt es unterschiedliche Modelle. Der Klassiker ist der Drehtürenschrank. Ein- oder mehrtürig findet er sich in den meisten Schlafzimmern und hat den großen Vorteil, dass Staub großteils außen vor bleibt und alle Türen gleichzeitig geöffnet werden können.
Möglich sind zusätzliche Spiegeltüren, die den Raum optisch vergrößern und gleichzeitig einen letzten Outfit-Check möglich machen.
Die optische Raumvergrößerung durch Spiegelfronten ist besonders bei Schiebe- und Schwebetürenschränken ein Thema, die aus Platzgründen oft in kleineren Räumen zu finden sind. Anders als bei Schiebetüren sind Schwebetüren nur am oberen Rand des Schrankes befestigt und erhalten dadurch ihre leichte Schwebeoptik. Denkbar sind auch farbige Glastüren, die Pep in den Raum bringen.
Eine andere Möglichkeit sind offene Schranksysteme, die sich besonders für Raumnischen eignen und dort individuell eingepasst werden können. Wer ganz andere Vorstellungen von seinem Kleiderschrank hat oder verwinkelte Grundrisse mit wenig Stellmöglichkeit, kann sich ein individuelles System anfertigen lassen. Was bei allen Schrankarten zählt, sind der Stauraum und ein geordnetes Innenleben. Neben den klassischen Einlegeböden, Stangen und Schubladen gibt es clevere Systeme, die für noch mehr Platz und Ordnung sorgen. Ausziehbare Stangen im unteren Bereich des Schrankes eignen sich zum Aufhängen von Hosen. Kleine Körbe, die von unten an Einlegeböden gehängt werden, schaffen weiteren Stauraum. Auszieh-Böden sorgen für eine knitterfreie Aufbewahrung von Hemden, Auszugsplatten sind hilfreich beim Zusammenlegen frischer Wäsche, die dann im Schrank verschwindet. Daneben gibt es spezielle Klappen für Schuhe sowie flache Schubladen mit Unterteilung und kleinen Fächern, die den Überblick bei Socken oder Unterwäsche schaffen.
Generell macht es Sinn, bei Kleiderschränken die Raumhöhe auszunutzen. Kleiderlifte helfen, unkompliziert die oberste Schrank-Etage zu erreichen. Mittels Griffstange wird Kleidung von oben im Schrank nach unten in Reichweite gezogen.
Mit den passenden Ordnungshaltern im Schrank erhält jedes Kleidungsstück seinen Platz – und die Nutzer behalten den Überblick. Apropos Platz – wer viel davon hat, kann diesen auch in einen begehbaren Schrank verwandeln.
Die Frische der Kleidung bewahren
Riecht frisch gewaschene Wäsche im Schrank muffig, liegt das meistens an zu wenig Belüftung und Feuchtigkeit. Damit die Kleidung frisch bleibt, ist es wichtig, den Kleiderschrank regelmäßig durchzulüften und gelegentlich auszuwischen. Dafür sollte der Schrank komplett ausgeräumt und über mehrere Stunden, am besten bei offenem Fenster, geöffnet bleiben.
Offene Schranksysteme bringen den Vorteil mit sich, dass die aufbewahrte Kleidung immer belüftet ist, allerdings ist sie dadurch anfälliger für Staub. Riecht die Kleidung auch nach dem Lüften noch unangenehm, kann es hilfreich sein, den ganzen Schrank einmal komplett mit Essig auszuwischen.
Win-Win!
Kleine Baumwollsäckchen mit Lavendel oder Zedernholz sorgen für einen angenehmen Duft im Kleiderschrank mit weiterem Nebeneffekt: Motten können den Geruch nicht leiden und verirren sich dadurch gar nicht erst in den Schrank, um kleine Löcher in Lieblingspullovern zu hinterlassen.